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Vom Warten, den armen Nerven und der Dokumentenschlacht – Auswandern: Teil 2

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ (Henry Ford)

 

Wann hast du das letzte Mal etwas Neues getan? Ja, ich weiss, der typische Neujahrsvorsatz und doch in meinen Augen so wertvoll, um uns weiterzuentwickeln.

 

Wie du in meinem ersten Blogbeitrag erfahren hast, bin ich ausgewandert. Das kann man wohl als «etwas Neues» definieren. Yes, ich sitze zwischenzeitlich auf der Couch in einem Airbnb in Edinburgh – wow, ich kann es noch nicht wirklich greifen.

 

Lass mich daher ein paar Schritte zurückgehen und die Lücken füllen. Beginnen möchte ich mit meinen Nerven. Strapaziert sind sie, das kann ich dir sagen! Denn wie heisst es so schön: Der Mensch plant und das Universum lacht … Dem kann ich zustimmen, denn geplant habe ich. Minutiös. Bis ins kleinste Detail. Süss …

Aufgeben ist keine Option

Von meiner Bewerbung an der Napier University hing alles ab. Denn nur mit der Zusage wäre es mir möglich, ein Visum zu bekommen (seit Brexit ein lästiges Muss), um tatsächlich auswandern zu können.

 

Nun ist die Natur der Bürokratie ja sowieso eine gemächliche. Wird sie gepaart mit der Administration einer Universität, kommen die strapazierten Nerven ins Spiel!

 

Ich erspare dir die 2-monatige Hölle der Warterei im Detail, sage nur, dass es nicht nur unendlich Dokumente benötigte, sondern die lieben Leutchen meine Anmeldung verschlampt haben und es sich mehr als doppelt so lange hingezogen hat.

 

Wer schon einmal auf ein Resultat oder eine Antwortet gewartet hat, kennt das Gefühl, wenn man im Sekundentakt die E-Mails checkt. Auch nicht zum Vorteil der genannten Nerven …

 

 

In meinem Inneren stritten sich die Zweifel mit der Hoffnung, der Realismus mit dem Optimismus und ich hörte meine tiefe Sehnsucht, die mir immer wieder gesagt hat: «Aufgeben ist keine Option!» Nein, denn der Ruf meines Herzens, meiner Seele, nach Schottland ist schon so lange so laut, dass es für mich keinen anderen Weg gab.

Vom Aushalten, was man nicht kontrollieren kann

Dieser Situation und der Entscheidung von anderen Menschen ausgeliefert zu sein, ohne dass ich etwas tun kann, hat mich halb wahnsinnig gemacht. Jaja, die liebe Kontrolle ... die durfte ich dann einfach mal abgeben.

 

Zumindest habe ich es versucht, denn es sollte bei weitem nicht die einzige Situation bleiben, in der ich dieses Ohnmachtsgefühl erfahren habe. Immer wieder durfte ich mich auf meinen Atem konzentrieren, bewusst loslassen, was nicht zu ändern war und meinem Urvertrauen nachspüren.

 

Auf meinem Handybildschirm prangt dieser Spruch: Trust the timing of your life - Vertraue dem Timing deines Lebens. Denn alles kommt zur richtigen Zeit. Tief in mir drin weiss ich das. Es jedoch zu leben, wenn die Ohnmacht mich zu überwältigen droht, ist eine andere Geschichte.

 

Und ich gestehe dir: Ich übe noch! Und sowohl das Leben als auch diese Reise schenken mir genügend Situationen dafür ;-)

 

Hörst du die Gesteinsbrocken poltern, die von meinem Herzen fielen, als endlich die Bestätigung kam? Phuu, ich atme beim Schreiben gleich nochmals tief durch.

 

Sofort habe ich die Bewerbung fürs Visum ausgefüllt – eine erneute Dokumenten- und Frage-Schlacht – und wusste: Ich bin einen Schritt weiter.

 

Tja, noch lange nicht am Ziel, aber mehr dazu im nächsten Blogbeitrag. Da erzähle ich dir, weshalb ich fast nur 30 Minuten weit gekommen bin ...

 

Worauf hast du schon sehnsüchtig gewartet?

 

Für Bilder zu meiner Herzensreise und dem Auswandern nach Schottland, verbinde dich gerne mit mir auf Instagram.

 

Herzlichst, Nadine

 

Weitere Blogbeiträge

Ich springe von der Klippe - metaphorisch - Auswandern: Teil 1

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